Antonio Zanchi
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(Este 1631- 1722 Venedig)
Der Raub der Helena, Öl auf Leinwand, cm 120 x 137,5, gerahmt
Provenienz: europäische Privatsammlung
Literatur: A. Riccoboni, Antonio Zanchi e la pittura veneziana nel Seicento in 'Saggi e memorie di Storia dell'Arte', 1966, Nr. 5, S. 72, 118, 193, Abb. 7; P. Zampetti, Antonio Zanchi, in I pittori Bergamaschi. Il Seicento, Band IV, S. 551 Nr. 98, Abb. 3, Bergamo 1987. Das Bild weist unverwechselbare Merkmale der Malerei Antonio Zanchis auf, dem das Gemälde erstmals von Riccoboni 1966 zugeschrieben wurde (A. Riccoboni, Antonio Zanchi e la pittura veneziana nel Seicento in 'Saggi e memorie di Storia dell’Arteö, 1966, Nr. 5, S. 72, 118, 193, Abb. 7). Seit damals ist es ins Werkverzeichnis des Malers aufgenommen (P. Zampetti, Antonio Zanchi, in I pittori Bergamaschi. Il Seicento, Band IV, S. 551, Nr. 98, Abb. 3, Bergamo 1987).
Der 1661 vom florentinischen Maler und Poeten Sebastiano Mazzoni als 'Pittor celeberrimo' bezeichnete Zanchi war erfolgreich in Venedig tätig, wohin er etwa 1650 übersiedelt war und bis zu seinem Tod blieb. Es bildete sich in der Lagunenstadt eine richtige Schule, die vom Beispiel Luca Giordanos ausging und Einflüsse vom genuesischen Maler Giambattista Langetti aufnahm, gekennzeichnet von einem starkem Chiaroscuro, ausgeprägtem Naturalismus und Anklängen eines Einflusses von Ribera, zusammenwirkend zu großer Dramatik.
Die vorliegende Komposition ist reich an Bewegung und Pathos, die Figuren sind dargestellt in Nahsicht und nehmen die gesamte Bildfläche ein. Die Körper sind ineinander verschlungen angeordnet. Es dominieren der männliche Rückenakt - eine Gelegenheit für den Maler, seine Kunstfertigkeit in der realistischen Wiedergabe unter Beweis zu stellen - sowie die Figur der Helena diagonal entgegengesetzt.
Zanchi hält die Komposition durch die Entsprechung von Gesten und Blicken zusammenen, die etwa in der Bildmitte zusammenlaufen, wo sich die Köpfe der drei Protagonisten stufenförmig anordnen. Das Thema ist dargestellt in der dramatischen Art der 'Tenebrosi'. Zanchi griff auch bei anderen Gelegenheiten auf ähnliche Kompositionselemente zurück, wie etwa in den Gemälden, die sich ursprünglich in der Villa Arrigoni in Monselice befunden haben, die Zampetti als dem vorliegenden Bild stilistisch nahestehend sieht (z. B. Der Raub der Helena ehem. Villa Arrigoni degli Oddi). Der Künstler hat die Handlung an ihrem emotionalen Höhepunkt eingefangen, ausgedrückt durch Helenas Blick voller Verzweiflung, während sie sich von ihrem Entführer zu befreien versucht, zusätzlich noch betont durch reiche Farbgebung und das intensive Spiel von Hell-Dunkel.
Provenienz: europäische Privatsammlung Literatur: A. Riccoboni, Antonio Zanchi e la pittura veneziana nel Seicento in 'Saggi e memorie di Storia dell'Arte', 1966, Nr. 5, S. 72, 118, 193, Abb. 7; P. Zampetti, Antonio Zanchi, in I pittori Bergamaschi. Il S
Experte: Prof. Dr. Peter Wolf Prof. Dr. Peter Wolf
13.10.2010 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 39.340,-
- Schätzwert:
-
EUR 28.000,- bis EUR 35.000,-
Antonio Zanchi
(Este 1631- 1722 Venedig)
Der Raub der Helena, Öl auf Leinwand, cm 120 x 137,5, gerahmt
Provenienz: europäische Privatsammlung
Literatur: A. Riccoboni, Antonio Zanchi e la pittura veneziana nel Seicento in 'Saggi e memorie di Storia dell'Arte', 1966, Nr. 5, S. 72, 118, 193, Abb. 7; P. Zampetti, Antonio Zanchi, in I pittori Bergamaschi. Il Seicento, Band IV, S. 551 Nr. 98, Abb. 3, Bergamo 1987. Das Bild weist unverwechselbare Merkmale der Malerei Antonio Zanchis auf, dem das Gemälde erstmals von Riccoboni 1966 zugeschrieben wurde (A. Riccoboni, Antonio Zanchi e la pittura veneziana nel Seicento in 'Saggi e memorie di Storia dell’Arteö, 1966, Nr. 5, S. 72, 118, 193, Abb. 7). Seit damals ist es ins Werkverzeichnis des Malers aufgenommen (P. Zampetti, Antonio Zanchi, in I pittori Bergamaschi. Il Seicento, Band IV, S. 551, Nr. 98, Abb. 3, Bergamo 1987).
Der 1661 vom florentinischen Maler und Poeten Sebastiano Mazzoni als 'Pittor celeberrimo' bezeichnete Zanchi war erfolgreich in Venedig tätig, wohin er etwa 1650 übersiedelt war und bis zu seinem Tod blieb. Es bildete sich in der Lagunenstadt eine richtige Schule, die vom Beispiel Luca Giordanos ausging und Einflüsse vom genuesischen Maler Giambattista Langetti aufnahm, gekennzeichnet von einem starkem Chiaroscuro, ausgeprägtem Naturalismus und Anklängen eines Einflusses von Ribera, zusammenwirkend zu großer Dramatik.
Die vorliegende Komposition ist reich an Bewegung und Pathos, die Figuren sind dargestellt in Nahsicht und nehmen die gesamte Bildfläche ein. Die Körper sind ineinander verschlungen angeordnet. Es dominieren der männliche Rückenakt - eine Gelegenheit für den Maler, seine Kunstfertigkeit in der realistischen Wiedergabe unter Beweis zu stellen - sowie die Figur der Helena diagonal entgegengesetzt.
Zanchi hält die Komposition durch die Entsprechung von Gesten und Blicken zusammenen, die etwa in der Bildmitte zusammenlaufen, wo sich die Köpfe der drei Protagonisten stufenförmig anordnen. Das Thema ist dargestellt in der dramatischen Art der 'Tenebrosi'. Zanchi griff auch bei anderen Gelegenheiten auf ähnliche Kompositionselemente zurück, wie etwa in den Gemälden, die sich ursprünglich in der Villa Arrigoni in Monselice befunden haben, die Zampetti als dem vorliegenden Bild stilistisch nahestehend sieht (z. B. Der Raub der Helena ehem. Villa Arrigoni degli Oddi). Der Künstler hat die Handlung an ihrem emotionalen Höhepunkt eingefangen, ausgedrückt durch Helenas Blick voller Verzweiflung, während sie sich von ihrem Entführer zu befreien versucht, zusätzlich noch betont durch reiche Farbgebung und das intensive Spiel von Hell-Dunkel.
Provenienz: europäische Privatsammlung Literatur: A. Riccoboni, Antonio Zanchi e la pittura veneziana nel Seicento in 'Saggi e memorie di Storia dell'Arte', 1966, Nr. 5, S. 72, 118, 193, Abb. 7; P. Zampetti, Antonio Zanchi, in I pittori Bergamaschi. Il S
Experte: Prof. Dr. Peter Wolf Prof. Dr. Peter Wolf
Käufer Hotline
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old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 13.10.2010 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 02.10. - 13.10.2010 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
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